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Der ungleiche Kampf gegen den Wolf, Familienväter und Kampfjets (#abst20)

6/9/2020

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Wieso ich nicht mehr so häufig über jede kommende Abstimmung in der Schweiz geschrieben habe?

Weil es einen Riesenaufwand bedeutet für einen Post, der ein paar Tage nach den Resultaten nie mehr angeschaut wird.

Oder lest ihr noch ab und zu meine Blogbeiträge über die Durchsetzungsinitiative, die Heiratsstrafe-Initiative oder jene zum bedingungslosen Grundeinkommen?

Eben.

Deshalb schreibe ich lieber «rezyklierbarere» Texte, auf welche man hin und wieder verweisen kann: So kann ich immer wieder meine Posts zur Klimaschädlichkeit des Fliegens; zur Pelz-Industrie; zu Saisonalität, Regionalität und Bio-Lebensmittel; zu fiesen Kommunikationstricks wie Whataboutism; zum Thema Pornos oder zur Umweltbelastung von Streaming verwenden, da sie in gewisser Weise «zeitlos» sind.

(Sorry, für die kurze Werbung. ;))

Aber es gibt halt auch immer wieder politische Abstimmungen, die doch sehr bedeutsam sind (ja, es gibt auch Abstimmungen, die meines Erachtens weniger grosse Reichweite haben oder wo es keine Mobilisierung von unentschlossenen Wähler*innen benötigt…), weshalb ich nun auf die Abstimmungen vom 27. September 2020 etwas genauer eingehen werde:

Zur Begrenzungsinitiative habe ich bereits in meinem letzten Beitrag etwas geschrieben und begründet, wieso ein Annehmen der Begrenzungsinitiative schlecht für unser Land wäre (die Kündigung der bilateralen Verträge, die massive Erschwerung symbiotischer Beziehungen zwischen verschiedenen Staaten im Bereich der Forschung und Bildung etc. pp.)

--> Deshalb NEIN zur Begrenzungsinitiative


Auch zu den Kampfjets habe ich mich bereits vor einiger Zeit mal geäussert in einem – wie ich finde – immer noch sehr aktuellen Beitrag (einzig der Verweis auf Game Of Thrones entlarvt das frühere Veröffentlichungsdatum…).

Zusammengefasst war dort eines meiner Argumente, dass wir seit Jahrhunderten in der Schweiz in keine kriegerischen Aktivitäten mehr verwickelt waren und dass in (Zentral)Europa generell keine klassischen Kriege mehr geführt werden, wo irgendwelche Artillerien mit Panzern über die Grenzen drängen und die Kampfjets darüber hinwegfegen.

Kriege sehen heute anders aus. Klar, «wir» führen irgendwelche Stellvertreterkriege in Ländern - natürlich nur dort, wo es natürliche Ressourcen hat und finanzielle Anreize gibt! - , aber selbst da werden immer weniger Kampfjets eingesetzt.

Dafür immer mehr Drohnen.

Nicht nur Tech-Giganten wie Elon Musk investieren deshalb immer mehr in Drohnen und kaum mehr in Kampfjets (was wir sowohl als beunruhigend wie auch richtungsweisend sehen sollten), sondern auch von Militär-Expert*innen weltweit gibt es immer kritischere Stimmen gegen die Anschaffung neuer Kampfjets, da man mit diesen, die immer grösser werdende Bedrohungen von Drohnen oder anderen (terroristischen) Angriffen kaum lösen kann.

Ausserdem ist es ja nicht so, dass wir keine Kampfjets hätten. Wenn man nur die Grösse des Luftraum betrachtet, welche die Schweiz sichern müsste, gehören wir weltweit (!) zu den Ländern mit der grössten Menge an Kampjets pro Fäche und verfehlen nur knapp die «Top» Ten.

Das Ziel ist es ja aber eben nicht, dass wir möglichst viele Kampjets haben, sondern genug, um den Luftraum zu sichern (auch hier gehen Expert*innen davon aus, dass man mit 10 leichten Kampfjets dies problemlos meistern könnte). Denn der Kauf solcher Kampfjets ist extrem (!) kostspielig, besonders auch die Instandhaltung der Flotte: 6 Milliarden würde man nämlich für den Kauf ausgeben und die Gesamtkosten bis zum Lebensende der Jets würden sich dann vermutlich auf um die 24 Milliarden belaufen.

Dass die Bewirtschaftung solcher Kampfjets auch ökologisch eine Katastrophe ist, sollte uns auch im Hinterkopf bleiben: Schätzungen zufolge belastet eine Flugstunde eines Kampfjets des Typs F/A-18 das Klima so stark wie eine Autofahrt zweieinhalbmal um die Erde. Wir sollten deshalb nicht Ländern wie den USA nacheifern, welche durch ihr Militär die Umwelt stärker verschmutzen als 140 Länder zusammen. 

Und nochmals: Die grössten Bedrohungen gehen heute nicht von einem dritten Weltkrieg mit der Schweiz als Akteur aus, sondern von Klimakrisen, Pandemien, Wirtschaftskrisen etc. pp.

Der sinnvollste Schutz der Schweizer Bevölkerung wäre also die Milliarden einfach mal für «schlechtere Tage» (oder eher: Jahre und Jahrzehnte) auf die Seite zu tun. Der Kauf von teuren Kampfjets inmitten von Corona-, Klima- und Wirtschaftskrise ist – man kann es nicht anders sagen – einfach nur absurd.

--> Deshalb NEIN zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge


Zum Vaterschaftsurlaub gibt es nicht sonderlich viel zu sagen, da die Schweiz schlicht und einfach eines der am wenigsten fortschrittlichen Ländern in Europa ist, was den Vaterschaftsurlaub anbelangt (siehe Grafik). Heute kriegt ein Vater nach der Geburt seines Kindes genauso viele Freitage zugesprochen wie bei einem Umzug.

Im Gegensatz zum Kampfjet-Kauf kostet diese familienpolitische Massnahme auch deutlich weniger: 14 Tage Vaterschaftsurlaub kostet den/die Steuerzahler*in pro Monat ungefähr so viel wie ein einziger Bio-Eistee im Supermarkt. Das ist definitiv verkraftbar.

Besonders wenn man bedenkt, dass ein aufgeteilter oder gemeinsamer Elternurlaub (besser wäre das Wort «Elternzeit» als Urlaub…) auch für die Gleichberechtigung der Geschlechter notwendig wäre: Die Frau wird in ihrer Rolle als Mutter unterstützt und der Mann kann (ja, soll!) sich auch mehr von der Rolle als Alleinverdiener verabschieden und dem frischgeborenen Kind widmen.

Dass diese Vorlage nicht angenommen wird, halte ich deshalb als unwahrscheinlich, da es für den Vaterschaftsurlaub einfach zu viele solide Argumente gibt.

--> Deshalb JA zum Vaterschaftsurlaub/Erwerbsersatzgesetz


Ich weiss, ich weiss… Als Leser*in ist man vielleicht nun schon etwas erschöpft von der bisherigen Lektüre, aber es steht noch eine ganz wichtige Entscheidung an: Die Entscheidung über das neue Jagdgesetz.

Im Grunde läuft es auf Folgendes hinaus: Aktuell muss man gute Gründe vorweisen, wieso man ein Wildtier erschiessen möchte. Genau dies soll aber nun geändert werden, so dass die Kantone selber bestimmen können, ob man gewisse Tierarten sozusagen prophylaktisch mal abknallen möchte. Diese Shoot-First-Talk-Second-Taktik kennt man sonst eigentlich nur aus Amerika, scheint aber hier vor allem im Wallis und im Graubünden einige Anhänger*innen zu finden – natürlich genau in jenen Kantonen, welche besonders konservativ sind und wo Wildtiere wie Wölfe am meisten auftreten.

Bei Annahme des Gesetzes kann man also schwer davon ausgehen, dass nicht nur der Wolf bald massiv stärker gejagt werden wird, sondern auch Luchse oder Biber, weil diese dem Menschen «zu nahe» kommen (abgesehen davon, dass neu auch andere, teilweise sogar bisher geschützte Wildtierarten wie Graureiher, Gänsesäger, Feldhasen etc. gejagt werden können).

Spannend diesbezüglich ist, dass es von diesen Wildtierarten keinen einzigen Fall von einem gewaltsamen Zusammentreffen mit dem Menschen gibt. Und die Todesfälle von Nutztieren wie Schafen, Hühnern usw. durch Wolf, Luchs und Co. sind immer noch massiv niedriger als Unfälle aufgrund von schlechtem Herdenschutz (wie tödliche Abstürze).

Wieso können wir also keine 50-90 Wölfe in der Schweiz haben, während wir in der Schweiz rasch in Richtung 9 Millionen Menschen gehen?

Wie kann es sein, dass wir jährlich 72 Millionen Nutztiere schlachten können, während wir mit knapp 100 Luchsen in der Schweiz nicht koexistieren können?

(Passender Filmtipp zum Thema «Zusammenleben von Mensch und Wildtieren»: Prinzessin Mononoke) 

In Zeiten, wo immer mehr Arten aussterben und durch die Zersiedelung immer weiter zurückgedrängt werden, ist ein präventives Abschiessen von Wolf, Biber und Co. einfach nur absurd. Wir brauchen mehr Präventivmassnahmen wie beispielsweise ein ausgebauter Herdenschutz.

Und vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn wir mehr Gebiete in der Schweiz einfach gänzlich unberührt liessen (oder zumindest nicht nach ökonomischen Gesichtspunkten «formen» würden), damit sich Wölfe von anderen Säugetieren wie Rehen, Hasen, Wildschweinen oder was auch immer ernähren können und wir nicht den Wölfen das Wild auch noch vor der Nase wegessen – als hätten wir nicht schon einen übertrieben hohen Fleischkonsum in der Schweiz…

--> Deshalb NEIN zum neuen Jagdgesetz


PS: Ich weiss, es steht noch eine fünfte Initiative zur Abstimmung, aber meine Energie und Motivation sind mittlerweile so ausgeschöpft wie das staatliche Budget nach einem allfälligen Kampfjet-Kauf oder die Wolfspopulation nach Annahme des Jagdgesetzes. Deshalb nur kurz und knapp: NEIN zur steuerlichen Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungskosten. Wieso? Informiert euch selber. ;)
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Xenophobe Provokation statt ernsthafter Diskurs über Integration - Ein Kommentar zur Begrenzungsinitiative

23/8/2020

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Bald stehen wieder Abstimmungen vor der Tür und die SVP verursacht abermals ihren üblichen populistischen Trommelwirbel. Gerade diese Woche wurde von oben-genannter Partei ein unsägliches Video veröffentlicht, welches auf beschämende Art und Weise ein Kind «ausnutzt», um gegen Ausländer*innen zu wettern.

Dass mit solchen Videos (und entsprechenden Initiativen) vermutlich keine Abstimmung gewonnen wird, liegt auf der Hand. Die Frage stellt sich dann also, wieso die Partei überhaupt auf einen solchen Wahlkampf setzt.
Würde die Partei ihren Kurs ändern, hätten sie höchstwahrscheinlich häufiger Erfolg. Dafür bräuchten sie natürlich auch andere, weniger radikale und polemische Initiativen.

Denn insgesamt liegen die Meinungen beim Thema «Migration» im Durchschnitt wohl weniger krass auseinander, als man vielleicht erwarten würde. Und da wären wir beim Problem der linken Parteien; denn es läuft nicht alles so reibungslos, wie manche*r linke Politiker*in tut.

Wenn wir versuchen, uns mal die durchschnittlichen, gemässigteren Mitte-Rechts-Wählenden vorzustellen, habe ich das Gefühl, dass die Mehrheit nicht wirklich der Meinung ist, dass irgendjemand tatsächlich aufgrund der Hautfarbe und Herkunft in irgendeiner Weise minderwertig ist. Vielmehr geht es diesen Wähler*innen wohl eher um die fehlende Integration jener Menschen – und das ist tatsächlich ein Thema, welches man ansprechen könnte oder je nachdem sogar müsste (zumindest wenn man von tatsächlicher Integration sowie kulturellem Austausch und nicht von blosser Anpassung an «Schweizer Werte» spricht, welche teilweise genauso verstaubt sind, wie die «Nicht-Schweizer Werte», welche gewisse Personen kritisieren).

Doch anstatt über allfällige Probleme zu diskutieren, welche aus einer fehlenden Integration resultieren könnten oder gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie Integration (noch) besser funktionieren könnte, geht man den opportunistischen Weg und sorgt dafür, dass sich die progressiveren Gegenparteien auch vehement dagegen stellen und dementsprechend positionieren.

Diese Reaktionen oder Antworten sorgen wiederum ab und zu für Kopfschütteln.  Beispielsweise als Mitte Februar dieses Jahres in vielen Zeitungen (u.a. in "20 Minuten") über Homophobie berichtet wurde und ich echt schockiert war über die Anzahl gewalttätiger Übergriffe auf Schwule in einer Zeit, in welcher es doch mittlerweile wirklich normal respektive einfach irrelevant sein sollte, auf welches Geschlecht man nun steht (oder eben nicht).

Irritierend an der Lektüre war jedoch, dass gemäss Umfragen der Gratiszeitung sowie eigenen Gesprächen meistens Leute mit Migrationshintergrund durch homophobe Äusserungen und Tätigkeiten auffallen. Diese Information wurde aber sogleich wieder relativiert von den betroffenen Opfern, wie man am folgenden Beispiel aus dem Artikel oben sehen kann: «Es ist mir unangenehm, das zu sagen, aber: Auch bei mir waren es meistens Leute, die eine zweite Nationalität haben.»

Wäre es nun nicht sinnvoller, wenn man sich darüber Gedanken machen würde, weshalb diese Tendenz offenbar besteht und wie man mehr an jene junge Männer (mit oder ohne Migrationshintergrund!) herankommt, anstatt entweder solche Aussagen unter den Teppich zu kehren (linkes Spektrum) oder dann gerade mit rassistischen Pauschalverurteilungen zu reagieren (rechtes Spektrum)?

Auch bei aktivistischen Strassenaktionen zu Tierrechts- oder Umweltanliegen spürte ich manchmal eine sehr starke Intoleranz ausgehend von vorwiegend jungen Männern mit Migrationshintergrund, was feministische, säkulare (i.e. anders- oder nicht-religiöse), ökologische oder tierethische Anliegen betraf ("Wenn's im Koran stoht, denn isch es immer korrekt!"). In gewisser Weise waren diese Männer also selber höchst xenophob. (Ich will bewusst nicht von «rassistisch» sprechen, da «Rassismus» per Definition noch etwas komplexer und vielseitiger ist als beispielsweise «Xenophobie», was lediglich die Angst oder Ablehnung einer fremden Person, Kultur etc. beschreibt.)

Das Problem an beiden politischen Spektren ist bei dieser Thematik, dass man es sich viel zu einfach machen möchte: Statt die Komplexität dieses Themas auszuleuchten, versucht man einfache Antworten zu liefern (auch wenn ich an dieser Stelle anmerken möchte, dass vor allem eine gewisse rechte Partei immer noch mit Abstand die vereinfachtesten Antworten liefert).

Nehmen wir «Racial Profiling» (bspw. im Bereich von Drogenverkauf), also wenn Polizist*innen gewisse Ethnien häufiger kontrollieren als andere. Ist ein solches Vorgehen rassistisch? Ja, irgendwie schon... Ist ein solches Vorgehen effizient und führt bei gewissen Delikten tatsächlich schneller zur Gesetzesumsetzung? Vermutlich ebenfalls ja...

Aber die soziodemografische Nachfolgefrage müsste dann auch sein: Wieso ist das so? Ist es möglich, dass wir geflüchteten oder zugewanderten Menschen keine ausreichenden Möglichkeiten geben, sich aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen und einen anständigen Beruf auszuüben? Oder ist es zu verlockend, beispielsweise mit dem Verkauf von Drogen rasch an Geld zu kommen, weshalb einige junge Männer mit wenig vorteilhaften Zukunftsaussichten diesen Weg einschlagen (und leider gibt es halt mehr Leute mit Migrationshintergrund in den bildungsferneren Schichten, weshalb es schon nur rein statistisch einleuchtet, dass in gewissen Bereichen mehr Personen mit zweiter Herkunft straffällig werden).

Eine weitere Nachfolgefrage müsste ebenfalls sein: Ist ein gewisses Vorgehen der Polizei rassistisch motiviert oder eben bloss der Versuch, aufgrund von praktischer Erfahrung möglichst rasch ans (juristische) Ziel zu kommen? Wie intensiv und regelmässig findet eine solche Kontrolle statt? Wie sehen Massnahmen und Sanktionen aus für falsche Einschätzungen seitens der Polizei? Und ist es angemessen, aufgrund von Fehleinschätzungen gerade «ACAB» zu skandieren?

My point is: Die Welt ist nicht bloss schwarz-weiss. Und gleichwohl wird die Migrationsthematik häufig auf diese zwei Pole reduziert.

Dabei kann man sich gleichermassen unwohl fühlen, wenn man unter einem Kündigungsinitiative-Post die Kommentare von rechtsbürgerlichen Wutbürger*innen über «Papierlischwizer» liest; über einen Artikel über die rechtsextreme "Eisenjugend" stösst oder wenn man sich ein Viertel vorstellt, wo kein Deutsch mehr gesprochen wird und Integration nicht mehr stattfindet, sondern allenfalls eine erzkonservative Kultur (Blutrache, Scharia-über-Bundesgesetz, Anti-Semitismus etc.) aufrechterhalten wird, die mit unserer aufgeklärten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts nicht mehr zu tun hat.

Aber eben: Wir sehen kaum politische Vorstösse seitens der rechten Parteien, um mehr Geld in effizientere Integrationsmassnahmen zu investieren (z.B. obligatorische Deutschkurse und Patenschaften für Zugezogene). Wir sehen bloss Provokation und vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Fragen. Denn eine blosse Begrenzung der Zuwanderung löst die Probleme nicht, sondern schafft durch ihre Radikalität nur weitere Probleme (die Kündigung der bilateralen Verträge, die massive Erschwerung symbiotischer Beziehungen zwischen verschiedenen Staaten im Bereich der Forschung und Bildung etc. pp.).

Es bleibt zu hoffen, dass wir es durch unser Mehrparteiensystem schaffen, das diffizile Anliegen der Migration respektive Integration zukünftig effizienter und gleichzeitig empathischer anzugehen; denn eines ist klar: Ob die SVP nun will oder nicht: Durch die Klima-, Corona- und die dadurch resultierende Wirtschaftskrise wird die Migration in wohlhabendere, europäische Staaten weiterhin zunehmen. Spätestens dann müssen wir einen Strategie für eine friedliche Zukunft miteinander gefunden haben.

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"Als Einzelperson kannst du eh nichts bewirken!" (FB-Kommentar)

20/7/2020

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Manchmal kriege ich von Leuten solche Sätze zu hören:

"Wieso machst du dir überhaupt die Mühe, via Social Media irgendwelche Themen zu thematisieren und Dinge klarzustellen?"

"Solche Posts und Kommentare bringen doch gar nichts?!"

"Als Einzelperson kannst du eh nichts bewirken!"

...

Nun, ich gebe zu, dass ich mir solche Fragen manchmal auch stelle...

...aber das ist irgendwie ein üblicher (und in wohl-dosierter Form vermutlich sogar wichtiger) Bestandteil des Aktivisten-Daseins.

Man muss sein Tun (und die Effektivität dessen, was man tut) immer wieder hinterfragen.

Und dennoch bin ich seit mittlerweile 5 Jahren als Aktivist im realen und virtuellen (mein allererster Beitrag auf meiner Webseite wurde am 16.08.15 veröffentlicht) Leben tätig und werde immer wieder überrascht, wie viel man als Einzelperson eigentlich erreichen kann.

Nicht nur mit Petitionen wie #NoFurX oder #NachhaltigAir, welche beide im Schweizer Parlament behandelt wurden, sondern auch mit kleineren Projekten wie jenem Post von letzter Woche zum Thema "vegane und vegetarische Würste".

Klar, ich musste ein paar Stunden nachdenken, recherchieren und einen humorvollen, klugen, literarisch ansprechenden Text kreieren; aber es lohnt sich im Grossen und Ganzen immer (auch wenn es viele Posts gab und auch noch geben wird, die kaum beachtet werden).

Denn immerhin habe ich mit diesem Post innert weniger Tage 11'047 Menschen erreicht (s.u.).

11'047.

Das sind ungefähr zwei Drittel der Einwohner der Berner Gemeinde Ostermundigen, wo ich aufgewachsen bin.

Ich finde, das ist doch gar nicht mal so wenig für eine Einzelperson.

...

Und ja, selbst wenn ich nur eine Person erreichen würde, wäre dies nicht immer noch ein Erfolg?

Wenn ich ein Leben eines Menschen retten könnte, würde ich ja auch nicht zu mir sagen: "Boah, das ist aber schon ziemlich wenig; damit rettest du also nicht die ganze Welt!"

Und wenn ich ein Leben einer Katze retten könnte, die in eine Grube gefallen ist und ohne meine Hilfe nicht mehr rauskommen würde, würde ich mich ja genauso darüber freuen.

Wieso sollte ich mich dann nicht auch darüber freuen, wenn ich bloss ein Leben eines Kalbs, eines Schweins, eines Huhns oder was auch immer retten konnte, indem vielleicht die eine oder andere Person dieser 11'047 Menschen zukünftig eine Vegi-Wurst oder einen veganen Burger in den Warenkorb legt?

🐮🐥🐷🐝🦆

Von da her soll dieser Post auch etwas als Motivationshilfe für dienigen dienen, die entweder schon aktiv versuchen die Welt etwas zu verbessern (und ab und zu damit hadern); wie auch für diejenigen, welche bisher damit noch gezögert haben, weil sie die Wirkung unterschätzen.

Die Frage ist weniger, ob man als Einzelperson etwas bewirken kann, sondern in welchem Rahmen und Themenfeld man dies am besten machen kann.

Die Welt verändert sich laufend durch Millionen von kleinen, individuellen Entscheidungen (besonders im ernährungs- und konsumtechnischen Bereich).

In welche Richtung sich diese Welt verändern wird, ist allerdings offen - und (vereinfacht gesagt) abhängig von der Summe von ganz vielen Einzelentscheidungen.

#YourVoiceMatters  #YourVoteCounts  #YourActionChanges
#BeTheChangeYouWantToSee  #ActivistForLife

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    SaoiAebi

    Lebenskünstler, Philosoph, Querdenker, Katzenfreund, Hobbykoch, Balkongärtner, Freelanceaktivist, Lehrer, Spirituosenliebhaber, Melancholiker, Musiker, Gesellschaftskritiker, Mensch, Lebewesen, Materie. Oder so.

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