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Die Notwendigkeit sich unbeliebt zu machen

20/9/2015

2 Kommentare

 

Das Foto unten zeigt die Verhaftung von Patrice Lumumba, erster Premierminister des unabhängigen Kongos. Seine Geschichte kurz zusammengefasst: Er machte sich stark für ein selbstbestimmtes, unabhängiges Afrika. Dies gefiel dem Westen (besonders dem ehemaligen kolonialen Herrscher Belgien und dessen Verbündeten, der USA) nicht. Geld floss. Es gab einen Putsch. Bald darauf war Lumumba tot.

Lumumba war nicht der einzige Politiker, der sich bei einigen (mächtigen) Leuten unbeliebt machte (siehe Martin Luther King und Co.). Ja, man könnte fast sagen, es liegt in der Natur eines Politikers, sich unbeliebt zu machen und Feinde zu schaffen. Wir sprechen hier allerdings nicht von der Art des peinlichen, rassistischen, hinterwäldlerischen [...] Unbeliebt-Machens, wie dies die SVP perfektioniert hat (wobei die SVP – global gesehen – mit Donald Trump einen ebenbürtigen Kontrahenten gekriegt hat).

Nein, es geht um reflektierte Unangepasstheit und darum, nicht danach zu streben „Everybody's Darling“ zu sein. Es geht um eine konsequente Linie und ebenso um gute, überzeugende Argumente.

Obwohl ich ja nicht Politiker bin (man erinnere sich an mein Versprechen in einem älteren Beitrag; allerdings habe ich dort lediglich gesagt, dass ich nie für das Präsidentenamt kandidieren werde; von Gemeinderat, Ständerat oder gar Bundesrat habe ich nichts erwähnt! Mach dich auf was gefasst, politische Welt!), komme auch ich immer wieder in Situationen, in welchen ich mich entscheiden muss; denn: Politik ist allgegenwärtig. Man kann sich ihr nicht entziehen. Man kann vielleicht so tun, als ob. Aber diese vorgeschobene Form des Unpolitischen ist auch bloss eine Form der Politik (dank welcher viele düstere Abschnitte in der Geschichte der Menschheit begünstigt wurden).

Jedenfalls gäbe es viele Themen, mit welchen ich hier anecken könnte, von welchen ich in der (Blog-)Vergangenheit auch schon Gebrauch gemacht habe: Ernährung, Modeindustrie, Mobilität oder menschliches Verhalten. Heute möchte ich jedoch auf etwas zu sprechen kommen, was garantiert zu Unbeliebtheit führt – trotz oder gerade wegen der Notwendigkeit des Themas.

Die Überbevölkerung des Planeten.

Obwohl jetzt schon das virtuelle Raunen losgeht, hier ein Fakt, den man zumindest mal nicht abstreiten kann: Man geht davon aus, dass die Erde momentan von knapp 7.3 Milliarden Menschen bevölkert wird. Noch vor 40 Jahren lebten auf demselben Planeten lediglich die Hälfte dieser stattlichen Zahl.

Diesen rasanten Anstieg nehmen wir in dieser Dimension eigentlich kaum wahr (es darf bezweifelt werden, ob der „Dichtestress“ in den „Grossstädten“ der Schweiz ein Symptom dieses Bevölkerungszuwachses ist); man kann ihn jedoch erahnen, wenn man vom Lokalen auf das Globale schliesst. In der Schweiz sind vielleicht immer mehr überbaute Wiesen und Brachland ein Indiz dafür. Doch in anderen Ländern breitet sich der Mensch augenscheinlicher aus (Regenwaldabholzung etc.) und zerstört damit die Lebensräume anderer Lebewesen.

Wären hingegen jene verdrängten Lebewesen diejenigen, die sich massiv ausbreiten würden, wäre der Mensch schnell zur Stelle und würde deren Zahl dezimieren (genug Waffenliebhaber gibt es ja nicht nur in der USA). Selbst Wesen, die sich wahrlich kaum gross ausbreiten – aktuelles Beispiel ist mal wieder der Wolf in der Schweiz –, werden praktisch keinen Lebensraum zugestanden. Einzig allein dem Mensch gilt das Recht auf unbeschränkte Ausbreitung (wobei dies auch nicht ganz stimmt, denn schliesslich schliessen wir [Europäer] ja auch die Grenzen, wenn sich „Flüchtlinge“ [also Menschen] auf unser Territorium zubewegen).

Ich frage mich, wieso dem so ist? Schliesslich ist der Mensch der zerstörerischste Organismus auf dem Planeten. Und besonders die Menschen aus privilegierteren Ländern haben einen so gigantischen Fussabdruck, dass ich es für zynisch halte, wenn Leute argumentieren, die Tragfähigkeit der Erde sei noch nicht ausgeschöpft. Würde man uns als Richtgrösse nehmen, wäre die Erde mitsamt ihren zwei Geschwister-Planeten schon vollkommen geplündert und ausgebeutet worden.

Natürlich könnte man alle Bewohner der Erde ernähren, würden wir anstelle von Fleisch mehr Getreide und Gemüse zu uns nehmen, würden wir das Land in Entwicklungsländer nicht für unsere Bedürfnisse pachten, würden wir nachhaltiger mit den natürlichen Ressourcen umgehen. Das wären sogar sehr sinnvolle (und notwendige) Eingeständnisse.

Es wird aber häufig auch argumentiert, dass wir generell noch mehr Platz auf der Erde einnehmen könnten, was wiederum eine nicht sehr solidarische Alternative wäre, da dies auf Kosten der Natur geschieht.

Ausserdem: Nur weil etwas theoretisch möglich wäre, heisst das nicht, dass es auch erstrebenswert ist. Die Erde würde ziemlich sicher auch weiterhin existieren, wenn wir weitere Teile des immer stärker schrumpfenden Urwalds roden würden oder wenn durch die globale Erwärmung das Polareis schmelzen würde. Doch wir sollten nicht eine Situation anstreben, in welcher wir nur mit viel Geschick ein Unheil verhindern können. Wir sollten uns stattdessen zum Ziel setzen, aus dieser kritischen Situation herauszukommen.

Eine Möglichkeit – neben den oben bereits erwähnten Eingeständnissen – wäre eben auch den Bevölkerungswachstum zu reduzieren. Und hier lauert auch die potentielle Unbeliebtheitsfalle. Denn es stellt sich nun die Frage, wie so etwas konkret realisierbar wäre...

Vielleicht müsste man dafür sorgen, dass es wenig Anreize gibt, um mehr als zwei Kinder zu kriegen (denn mit einer durchschnittlichen Zahl von 2.1 Kindern, würde man die Weltbevölkerung immerhin konstant halten). Da fallen die Kritiker aber meist mit Vergleichen zur missglückten Ein-Kind-Politik von China über einen her. Fehlgeschlagen ist diese Politik aber aus zahlreichen Gründen, unter anderem weil sie neue soziale Probleme ausgelöst hatte, weil der Begriff des Einzelkinds sowieso sehr stark stigmatisiert ist und weil China auch relativ rigide eingegriffen hat.

Allerdings sind die Zahlen in vielen Ländern sowieso rückläufig; der Anreiz zum Kinder kriegen wird also sowieso nicht so gross sein. Wieso wächst also die Population dennoch unablässig weiter?

Einerseits habe ich das Gefühl, dass wir Wachstum immer noch zu wenig kritisch gegenüberstehen. Denn Wachstum bedeutet meistens auch, dass dies auf Kosten von jemand anderem geschieht. Wirtschaftswachstum in Europa oder Amerika bedeutet häufig leider auch Armut und Ausbeutung von Entwicklungsländern (weshalb sich Lumumba verständlicherweise ja auch gegen den Westen aufgelehnt hatte). Deshalb sollten wir uns mal grundsätzlich überlegen, ob Wachstum – egal ob im Bereich der Wirtschaft oder der Bevölkerung – so erstrebenswert ist.

Es gibt aber logischerweise noch weitere Faktoren, die die Reduzierung der Bevölkerung benachteiligen, beispielsweise mangelhafte Aufklärung, fehlende oder gar verbotene Verhütungsmethoden (Religion sei dank!) und natürlich „Egoismus“ (etwas überspitzt ausgedrückt). Wie bei der Nahrung wird es wohl viele Leute geben, die (vor allem im Bereich der Familienplanung nicht zu Unrecht) der Meinung sind, dass dies eine persönliche Entscheidung ist. Doch wie die Ernährung hat auch das Kinderkriegen eine politische Dimension – und nicht nur in China, wo dies ganz offensichtlich ist.

Zahlreichen Menschen ist dies ja auch bewusst, weshalb besonders gebildete Leute sich schwer tun mit diesem Thema, und Vor- und Nachteile akkurat abwiegen. Dies wird sehr amüsant in den ersten paar Minuten des Films „Idiocracy“ dargestellt, wo das gut ausgebildete Paar stets zum Schluss kommt, dass der Zeitpunkt, um ein Kind in die Welt zu setzen, noch nicht reif ist; während sich das Paar aus der niedrigeren Bildungsschicht fortwährend fortpflanzt.

Nun könnte man argumentieren, dass Sterilisierung das Unglück (im Fall des Regisseurs Mike Judge: die absolute Verdummung der Menschheit) verhindern könnte, doch wäre dies logischerweise nicht sehr human.


Vielleicht wäre jedoch eine menschenwürdigere Alternative zur Sterilisierung eine Einführung einer Art Fähigkeitsprüfung um Kinder zu kriegen. Immerhin verlangt man heute von Hundebesitzern ja auch dergleichen. Warum also bei Kindern nicht, wo man noch viel mehr falsch machen kann als bei einem Haustier?

Ist das die Lösung?



Je länger man sich mit dem nicht unwichtigen Thema der Überbevölkerung befasst, desto fremder und absurder klingen irgendwann die eigenen Worte und man entlarvt bei sich selbst Charakterzüge, die über eine gesunde Portion von Misanthropie hinausgehen. Und mit diesem Gefühl von aufkeimender Resignation steigt auch die Abneigung gegenüber der Notwendigkeit sich unbeliebt zu machen, und die Sehnsucht danach, immer schön artig zu lächeln, niemandem zu nahe zu treten und „Everybody's Darling“ zu sein.

Ja, in diesem flüchtigen, schwachen Moment fühlt man sich sogar der SVP und Donald Trump nah.

Doch dann sollte man sich wieder daran erinnern, wieso man eigentlich für etwas einsteht und dass schon nur eine Diskussion – auch wenn sich daraus keine umsetzbaren Lösungsansätze ergeben – sehr wichtig ist und ein gesellschaftliches Umdenken ankurbeln kann.

Die Faulheit, die uns abhält, den anstrengenderen Weg zu gehen, und die Angst, mit Gegenkritik überhäuft zu werden, sollte bei der Entscheidung nicht ausschlaggebend sein. Zumal wir in einer westlichen Gesellschaft leben, in welcher wir uns höchstens unbeliebt machen können, wo man uns jedoch für unsere Meinungsfreiheit nicht gleich einsperren oder erschiessen kann.

Wobei man sich natürlich fragen kann, ob es in solchen Situationen nicht gerade umso wichtiger wäre, sich unbeliebt zu machen.

Lumumba hat sich sehr unbeliebt gemacht. Er bezahlte dafür mit dem Leben. In einem anderen Umfeld wäre er hingegen womöglich ein sehr beliebter und vorbildlicher Politiker geworden, der sich neben einigen Feinden auch zahlreiche Freunde gemacht hätte. Ich hätte ihn jedenfalls gewählt.

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2 Kommentare
evica
21/9/2015 06:22:49 am

Lieber Simon,
habe mit Freude deinen Beitrag gelesen und wollte nun auch noch meinen Senf dazu geben.
Deine Forderung zu mehr Rückgrat und der Abkehr davon, „Everybody’s Darling“ zu sein, unterstütze ich sehr (Wo sind die Rebellen hin?). Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Lumumba hierfür das richtige Beispiel ist. Er zielte ja nicht auf Unangepasstheit ab, sein tragisches Ende ist vielmehr in den politischen Umständen der Zeit zu suchen, die es jedem Politiker mit denselben Absichten schwer gemacht hätten. Oder vielleicht hatte er eine zu wenig „konsequente Linie“ oder zu wenig „überzeugende Argumente“? Seine Unbeliebtheit hat zu seinem Tod geführt, der wiederum das Land von der Unterdrückung der Westmächte in eine afrikanische Diktatur geführt hat.
Am Ende deiner Ausführungen sprichst du im Konjunktiv, den ich als Historikerin so gar nicht mag. Weil er uns nicht weiterbringt, weil eine Vielzahl von Unbekannten (um das mathematisch auszudrücken) unbekannt bleibt. Genauso wenig ist die Entschuldigung der belgischen Regierung von 2012 hilfreich.
Nun zu deinem Hauptthema, dem Bevölkerungswachstum: Bereits an der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert waren die Menschen davon überzeugt, viel zu viele zu sein (heute sind es gut 4 Mal mehr). Bereits im 18. und 19. Jahrhundert hat dieses Thema die Gelehrten beschäftigt (siehe Condorcet oder Malthus). Möglicherweise ein immer währendes Thema?
Immerhin, einiges lässt hoffen: Bis 2030 soll die Weltbevölkerung gar schrumpfen. Der Wohlstand lässt die Geburtenzahlen zurückgehen (wie in den Industrieländern bereits geschehen) und die Weltbevölkerung wird älter, friedlicher und besser gebildet sein, was sich v.a. bei den Mädchen der Schwellenländer in einer tieferen durchschnittlichen Kinderzahl auswirken müsste. Als Geografin bin ich stets bestrebt, neben der wachsenden Weltbevölkerung die zweite grosse Herausforderung anzusprechen: der Klimawandel. Die wachsende Weltbevölkerung führt auch dazu, dass immer mehr Menschen nun in Risikogebieten leben (Küsten, Berghänge, Steppen,…), deswegen haben auch Unwetterkatastrophen immer schlimmere Folgen und fordern mehr Tote. Auch drohen Ernährungskrisen und Kriege – all das schränkt das Wachstum auch weiter ein. Das Streben der Menschen aus Entwicklungs- und Schwellenländern nach unserem Lebensstandard heizt aber weiter das Klima an (im wahrsten Sinne des Wortes!). Das Dilemma liegt im Zugang zu den Ressourcen und Nahrungsmitteln, wie du ja auch erkannt hast.
Es bleiben uns zwei Wege: Versuchen die Katastrophe abzuwenden, wie du es mit der Minimierung des ökologischen Fussabdrucks verlangst. Hier unterschreibe ich sofort. Oder sich Gedanken darüber zu machen, wie der Teil der Bevölkerung, der vom Kollaps verschont geblieben ist, weiterleben kann. (Ist dir dann zu egoistisch, oder?) Ja, du kommst zum Schluss, dass du je länger je mehr „fremd und absurd“ klingst. Daher gehe ich davon aus, dass du deine Forderung nach einem Fähigkeitszeugnis oder dem staatlichen Eingriff in der Familienplanung doch nicht ganz ernst meinst und in aller Konsequenz verlangst. Deine Lösung mag in diesem Fall vielleicht nicht richtig sein, doch ich unterstütze den von dir eingeschlagenen Weg sehr, Diskurse aufrechtzuerhalten und muntere dich hiermit auf, weiterhin nicht „Everybody’s Darling“ zu sein! Mach dich unbeliebt, aber nicht in Form eines SVP-Donald Trumps! ;)

Antwort
SaoiAebi link
21/9/2015 10:09:45 am

Liebe Eva
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und für das gründliche Lesen und Kommentieren meines Beitrags.

Ich war (resp. es wurde) mir beim Schreiben bewusst, dass Lumumba nicht das passendste Aushängeschild für meine Thesen sind. Ich ging da mehr wie ein Freestyle-Rapper vor, welcher aus verschiedenen Begriffen, welche mir im Verlaufe der letzten Woche über den Weg gelaufen sind (u.a. eben Lumumba und die Erdbevölkerung), einen einigermassen in sich stimmigen Text schreiben wollte. So gesehen ist dieses Improvisationsprodukt nicht über alle Zweifel erhaben.

Dass Lumumba nicht auf Unangepasstheit zielte, würde ich so unterschreiben. Man könnte höchstens argumentieren, dass er überraschend unangepasst war, indem er den Kampf gegen seine ehemaligen kolonialen Herrscher aufnahm und sich nicht bestechen oder einschüchtern liess. Den Grund, wieso Lumumba sich nicht endgültig durchsetzen konnte, würde ich weniger einer inkonsequente Linie oder fehlenden Argumenten zuschreiben, sondern, wie ich am Ende des Blogs andeute, einerseits den zeitlichen und örtlichen Umständen, und andererseits dem übermächtigen europäischen Gegner und seinen Verbündeten.
Aber da ich mich weder sehr fundiert mit dem Thema beschäftigt habe, noch ein Historiker bin, bleiben dies alles Mutmassungen, welche sich teilweise im von dir ungeliebten Konjunktiv äussern. ;-)

Dass das Thema Bevölkerungswachstum keine Erfindung des 21. Jahrhunderts ist, war mir bewusst. Man könnte nun also den Schluss daraus ziehen, dass wir auch im nächsten Jahrhundert unsere Paranoia vor einem Bevölkerungszuwachs belächeln werden. Deshalb schreibe ich ja auch, dass die Tragfähigkeit der Erde auch heute noch nicht ausgeschöpft ist. Jedoch ist mir der Hinweis wichtig, dass wir unser Handeln nicht erst kurz vor der endgültigen Erschöpfung der Erde (um dies etwas über-apokalyptisch zu beschreiben) überdenken und anpassen sollten. Denn eines ist sicher (ohne Konjunktiv!): Die Ressourcen auf unserem Planeten sind begrenzt! Und damit ist auch unendliches Wachstum unmöglich.

Der Klimawandel ist natürlich eng verknüpft mit dem Thema, weshalb er in meinem Text womöglich etwas unter geht. Des weiteren musste ich mich in der Länge des Beitrags auch etwas beschränken, weshalb eine gewisse Oberflächlichkeit nicht abzustreiten ist.
Deine Überlegung, dass viele Zivilisationen an den Rand von nutzbaren Gegenden gedrängt werden, finde ich eine spannende Ergänzung zu meinem Beitrag. Denn die Anzahl an Menschen in solchen "Risikogebieten" wird auch in Zukunft noch steigen, wenn wir die globale Erwärmung nicht abwenden können.
Dass daraus eine Flucht in Länder mit einem hohen Lebensstandard resultiert, scheint logisch - zumindest spätestens dann, wenn wir alle ihre Bodenschätze und Ressourcen geplündert haben.

Dass wir solche Katastrophen verhindern wollen (und ich spreche jetzt nicht von drohenden Völkerwanderungen nach Europa [deren Vorwehen wir ja aktuell bereits sehen können]; dies wäre nämlich äusserst legitim, nachdem wir sie ihrer Lebensgrundlage beraubt und ihnen ein fruchtloses Terrain hinterlassen hätten), liegt auf der Hand. Dass wir dabei auf zwiespältige Lösungsansätze stossen ebenso. Diese kann ich, wie du richtig bemerkt hast, nicht in aller Konsequenz verlangen, da ich natürlich auch die Schattenseiten solcher möglichen Massnahmen sehe.

Gleichwohl finde ich - und da verspüre ich jetzt wieder diese Notwendigkeit, mich unbeliebt zu machen ;-) - dass wir solche Überlegungen weiterverfolgen sollten und nicht als per se unrealisierbar abstempeln sollten. Im wissenschaftlichen Diskurs (mich logischerweise nicht eingeschlossen; ich bin nur ein ordinärer Pädagoge ;-)) kann aus einem seltsam anmutenden Entwurf etwas herauswachsen, das vielleicht zukünftig einmal einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgang mit unserem Planeten führen kann.

Oder zumindest sind einige Ideen in meinem Beitrag nicht absurder als Forderungen gewisser Politiker (man denke da beispielsweise an einen gewissen Präsidentschaftskandidaten, der jedoch bereits genug "Sendezeit" erhalten hat, weshalb er jetzt unerwähnt bleiben soll... ;-)).

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    SaoiAebi

    Lebenskünstler, Philosoph, Hobbykoch, Balkongärtner, Freelanceaktivist, Lehrer, Katzen- und Tierfreund, Spirituosenliebhaber, Melancholiker, Musiker, Gesellschaftskritiker, Mensch, Lebewesen, Materie. Oder so.

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